Ortsvorstand Christian Peters
Amtszeit von 1806 - 1818
Am 15. Dezember 1805 endete die 400 Jährige Geschichte der Freiheit Monheims und die achtjährige französische Zeit begann.
Dem Schwager Napoleons, Joachim Murat wurde die Verwaltung des Großherzogtums Berg übertragen. Die ersten Verordnungen von Fontainebleau, Frankreich, aus. Die Verwaltungsverordnung vom 13. Dezember 1807 fand in Monheim Anwendung.
Das Protokoll vom 03. Februar 1808 nennt folgende Namen:
• Direktor: Christian Peters, Monheim, Besitzer des Fronhofes
• 1. Beigeordneter: Heinrich von Berg, Monheim, Vorsteher und Kaufmann
• 2. Beigeordneter: Johann Wilhelm Adams, Rheindorf
als Municipal-Räte waren aufgeführt:
• Freiherr Friedrich von Scaheys-Pasreel, kath., Rheindorf, Besitzer der Burg Rheindorf
• Christian Neu, kath., Rheindorf
• Jakob Tümmel, kath., Monheim
• Peter Benninghoven, ref., Monheim
• Anton Klockengießer, kath., Hitdorf
• Peter Dorff, Tabakfabrikant,kath., Hitdorf
• Jakob Schmidt, kath., Hitdorf
• Wilhelm Siegen, kath., Blee
• Peter Wenzeler, kath., Baumberg
• Friedrich Koch, kath., Katzberg
• Johann Schaaf, kath., Kniprath
Bei Vorschlag und Auswahl dieser Männer spielte die Konfession keine Rolle. Ausschlaggebend für die Auswahl waren deren Vermögensverhältnisse.
Am 17. / 18. August 1808 die Männer einen „Amtseid“ schwören. Dabei baten drei der Herren unter Vorwänden um ihre Entlassung.
Freiherr von Scaheys-Pasreel sei, nach seinem eigenen Bekunden, der deutschen Sprache nicht so mächtig, da er erst seit geraumer Zeit in Rheindorf wohne und ansässig sei.
Heinrich von Berg hatte fünf Kinder und leide unter Gicht, dies beurkundet von einem Professor aus Köln.
Peter Dorff, Tabakfabrikant aus Hitdorf, habe besondere Umstände um von seinem Amt entbunden zu werden.
Als Bureau-Lokal diente zuerst ein Zimmer im Hause Peters, später ein solches im Markthof (Gaststätte) von Wirt Franz Roth, später Saal Menrath bzw. Gaststätte Spielmann.
Ortsvorsteher
Christian Peters
Amtszeit:
von ca. 1806 - 1818
Ortsvorsteher
Christian Peters
Foto: Michael Hohmeier, Stadtarchiv Monheim
Am 03. März 1809 übertrug Napoleon I seinem Neffen, Napoleon Ludwig, dem ältesten Sohn des Königs von Holland, das Großherzogtum Berg. Dieses führte am 20. März 1809 zu einem Dankfest in allen Dörfern und Städten des Großherzogtums.
Die französische Regierung endete im Jahr 1813. Die Zeit des Generalgouvernements, ab 25. November 1813, dauerte bis zum 05. April 1815. Auf dem Wiener Kongress wurde dann das Herzogtum Berg dem Königreich Preußen zugesprochen.
Unter dem Preußischem Adler
1813 übernahm der russische Staatsrat Gruner die Verwaltung der Großherzogtums. Es wurden die Gemeindebezirke im April 1814 neu geordnet und die Samtgemeinde Richrath-Monheim festgesetzt. Erster Ortsvorsteher der Samtgemeinde war wieder Christian Peters vom Fronhof Monheim.
Weitere Gemeinderatsmitglieder waren:
• Jacob Tümmel, Monheim
• Theodor Caspers, Richrath
• Anton Klockengießer, Hitdorf
• Johann Pilgram, Reusrath
Unter der Vielzahl der Schöffen ist aus Hitdorf noch Johann Blank erwähnt. Der Gemeinderat wurde in der Zeit mehrfach umbesetzt, da sich einige Ortsteile nicht richtig vertreten fühlten.
1816 wurde der Kreis Opladen unter Landrat Hauer gegründet. Der Verwaltungssitz der Samtgemeinde Richrath-Monheim wurde infolge dessen nach Langenfeld in das Haus Wagner verlegt. Das war wohl am 21. März 1818 der Grund zum Rücktritt des Ortsvorstehers Christian Peters. Nachfolger Peters wurde der Langenfeld Posthalter Peter Wilhelm Lungstraß. Lungstraß führte die Geschäfte aber nur für zwei Jahre. Ende 1820 übernahm dann sein Sekretär Jacob Joseph Rosellen das Bürgermeisteramt und führte es 30 Jahre Lang. Mit Jacob Joseph Rosellen bewarben sich noch Winand Blank, Hitdorf, der dann 1857 1. Bürgermeister der neuen Stadt Hitdorf wurde; und Friedrich Köller, Wald, um die Position des neuen Ortsvorstehers der Samtgemeine Richrath-Moheim.
Zu der Zeit gehörten folgende Hitdorfer Bürger dem Gemeinderat seit 1817 an:
• Johann Blank
• Wilhelm Dorff
• Heinrich Caspers
• Peter Richrath
1833 bewarb sich Christian Peters wieder um eine Gemeindestelle in der Samtgemeinde Richrath-Monheim. Landrat von Hauer lehnte diese Gesuch aber ab, weil Peters in „gemeinnützigen Dingen“ den „Widerbeller“ macht und alle zu delegieren wünscht. Das der Landrat mit dieser Begründung recht hatte, bewies die Tatsache, dass Christian Peters den Bürgermeister Jacob Joseph Rosellen bei der Ausübung amtlicher Funktionen beleidigte. Diese Angelegenheit kam vor das Landgericht Düsseldorf und Peters wurde am 17. Juni 1834 zu einer Strafe von 15 Talern plus Gerichtskosten verurteilt.
Die Monheimer waren unzufrieden mit Jacob Joseph Rosellen und dem Standort im „Barriere- und Wirtshause" Langenfeld (Haus Wagner) als Amtsstuben. Doch auch ein Zwischenspiel des seit 1846 in Monheim tätigen Amtsvorstehers Anton Peters (Sohn von Christian?) nach einem vorübergehenden Rücktritt Rosellens im Jahre 1848 brachte noch nicht den erwünschten Wechsel. Der Gemeindenverordnete Vieth hatte gedroht, wenn Rosellen nicht zurücktrete, ihm die Wohnung zu zerstören. Daraufhin übertrug der Landrat von Hauer einstweilig die Geschäfte an Anton Peters, der allerdings durch Befürwortung des Kreisdeputierten Kyllmann seine eigene Entlassung beantragte.
A. Peters habe die übertragene interemistische Verwaltung nachlässig und mangelhaft geführt.
Nach kommissarischen Zwischenspiel mit dem von der vorsetzten Behörde eingesetzten Herrn Richter wurde dann (aus Monheimer Sicht endlich) am 6. Oktober 1852 Wilhelm Friesenkoten zum Bürgermeister gewählt und 1853 siedelte der Bürgermeister nach Monheim um,
Durch allerhöchsten Erlass vom 26 Oktober 1857 wurde die „Special- Gemeinde" Hitdorf zur Stadt erhoben und schied damit aus der Bürgermeisterei Monheim aus.
Quelle: Monheim- Von der alten Freiheit zur jungen Industriestadt, Eigenverlag der Stadt Monheim 1962
Last Update 03. Mai 2025