Der Hitdorfer und sein Hafen
von der harten Arbeit hin zum Freizeitvergnügen

Der Hafen und seine Industrie

Der Hitdorfer Hafen wird erstmalig 1356 Urkundlich erwähnt. Seit dieser Zeit wurde der Hafen kontinuierlich ausgebaut und erweitert. Geschichte und Wohlstand Hitdorfs waren geprägt vom Rhein: Eine mächtige Kiesbank vor „Hutdorp", dem heutigen Hitdorf, schuf eine natürliche Barriere im Fluss. Im Mittelalter hatte die Kiesbank zur Folge, dass in Hitdorf rheinaufwärts fahrende Schiffe ausgeladen werden mussten, um sie über diese Strombarriere zu bringen. Über viele Jahrhunderte sollte er gleichbedeutend mit dem Kölner und dem Düsseldorfer Hafen sein.










Blick vom Od auf den Hafen 2012

Foto: Dirk Hülstrunk, Hitdorf

In Hitdorf kreuzten sich seit jeher auch alte Handelswege. Durch die Industrialisierung im 18. und 19. Jahrhundert nahm der Gütertransport und der Umschlag im Hafen immer mehr zu. Dies war die Blütezeit des Hafens und in dieser Zeit fanden mehr als 200 Menschen dort Arbeit.

Die Hafennähe lockte zudem Fabrikanten nach Hitdorf, die Tabakfabrik Dorff 1765, die Streichholzfabrik 1841 oder die Zigarrenfabrik Cremer 1878. Noch heute zeugt das Haus Dorff vom Reichtum seines damaligen Besitzers. Auch das Anwesen Caspers - Neess ist ein Dokument der wirtschaftlichen Blüte Hitdorfs. Im Kontrast dazu stehen die ehemaligen Häuser der Fischer an der Rheinstrasse 66/66a und Tagelöhner an der Stromstrasse.

Der DEMAG Kran im gewerblichen Betrieb 1979

Foto: Björn Hölscher, Hitdorf

Einen ersten wirtschaftlichen Rückgang verzeichnete der Hafen um 1825, als die ersten Dampfschiffe den Rhein befuhren. Die "Hitdorfer Platte" wurde zum Hindernis für die Dampfschiffe, so dass die Kiesbank abgebaut wurde. Viele der Schiffe steuerten seitdem an Hitdorf vorbei. Als 1845 die Köln-Mindener und 1867 die Bergisch-Märkische Eisenbahnlinien in Betrieb gingen, war der Rückgang des Güterumschlags im Hafen noch gravierender. Die Zeit des Hafens schien abgelaufen. Kurzzeitig, in den Jahren 1852-57, wurde der Hafen auch als Auswanderungshafen nach Amerika genutzt. Hunderte Menschen aus dem Bergischen Land, insbesondere Solinger und Leichlinger schifften sich in Hitdorf ein. Einen neuen Aufschwung erfuhr der Hafen durch die elektrische Kleinbahn, die 1909 von Langenfeld über Monheim nach Hitdorf gebaut wurde.

Der DEMAG Kran beim verladen von Schüttgut 1965

Foto: Michael Hohmeier, Stadtarchiv Monheim

Ein Jahr später wurde erstmals eine Kaianlage, die Werft, mit einem elektrischen Kran errichtet. Der Hafen war in dieser Zeit für die aufstrebende Wirtschaft in der Region unverzichtbar. Während des Zweiten Weltkrieges wurden Pioniereinheiten der Wehrmacht hierhin verlegt. Am Ende des Krieges lagen zehn versenkte Schiffe im Hitdorfer Hafen. 

Bergung von im Krieg versenkten Schiffen im Hitdorfer Hafen 1948

Foto: Michael Hohmeier, Stadtarchiv Monheim

Spätestens in der 70er Jahren konnte der Hafen gegen die anderen Transportmittel wie LKW und Bahn und gegen die anderen Rheinhäfen nicht mehr konkurrieren. Seine Ära als Industriehafen und Umschlagplatz ging endgültig im Jahr 1982 zu Ende. Seit 1978 ist der Hitdorfer Hafen ein reiner Sporthafen mit zwei Yacht-Clubs.

Im Januar 1979 ereignete sich ein schweres Unglück im Hitdorfer Hafen. Das stolze Boot „Elisabeth“ des Fährmannes Johann Meyer wurde durch Eisschollen versenkt.

Quelle: Rheinische Post vom 18. Januar 1979

Im Januar 1979 ereignete sich ein schweres Unglück im Hitdorfer Hafen. Das stolze Boot „Elisabeth“ des Fährmannes Johann Meyer wurde durch Eisschollen versenkt.

Quelle: Rheinische Post vom 18. Januar 1979

Hitdorfer Hafen 1968

Foto: Michael Hohmeier, Stadtarchiv Monheim

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Last Update 05. Mai 2025