Der Hafen
Der Garant für den wirtschaftlichen Erfolg des Rheinstädtchens
Der Hitdorfer Hafen wird erstmalig 1356 Urkundlich erwähnt. Seit dieser Zeit wurde der Hafen kontinuierlich ausgebaut und erweitert. Geschichte und Wohlstand Hitdorfs waren geprägt vom Rhein: Eine mächtige Kiesbank vor „Hutdorp", dem heutigen Hitdorf, schuf eine natürliche Barriere im Fluss.
Blick auf den Kai, den DEMAG Kran und die Gleisanlage der elektrischen Kleinbahn 1970
Foto: Johann Josef Leonhard, Hitdorf
Abendstimmung am Kran-Cafe 2012
Foto: Dirk Hülstrunk, Hitdorf
Im Mittelalter hatte die Kiesbank zur Folge, dass in Hitdorf Bergfahrende Schiffe ausgeladen werden mussten, um sie über diese Strombarriere zu bringen. Über viele Jahrhunderte sollte er gleichbedeutend mit dem Kölner und dem Düsseldorfer Hafen sein.
Blick auf den Kai, noch mit dem alten Kran 1953
Foto: Johann Josef Leonhard, Hitdorf
Die Hafennähe lockte zudem Fabrikanten nach Hitdorf, die Tabakfabrik Dorff von 1765, die Streichholzfabrik Salm von1841 oder die Zigarrenfabrik Cremer 1878. Noch heute zeugt das Haus Dorff vom Reichtum seines damaligen Besitzers.
Beide Kräne im Einsatz bei der Holzverladung um 1930
Foto: Johann Josef Leonhard, Hitdorf
Das Kran-Cafe im Einsatz um 1946
Foto: Johann Josef Leonhard, Hitdorf
Auch das Anwesen Caspers - Neess ist ein Dokument der wirtschaftlichen Blüte Hitdorfs. Im Kontrast dazu stehen die ehemaligen Häuser der Fischer an der Rheinstrasse 66/66a und Tagelöhner an der Stromstrasse.
Blick auf die Rheinfront um 1960
Foto: Johann Josef Leonhard, Hitdorf
Einen ersten wirtschaftlichen Rückgang verzeichnete der Hafen um 1825, als die ersten Dampfschiffe den Rhein befuhren. Die "Hitdorfer Platte" wurde zum Hindernis für die Dampfschiffe, so dass die Kiesbank abgebaut wurde. Viele der Schiffe steuerten seitdem an Hitdorf vorbei. Als 1845 die Köln-Mindener und 1867 die Bergisch-Märkische Eisenbahnlinien in Betrieb gingen, war der Rückgang des Güterumschlags im Hafen noch
gravierender.
Bei Kräne melden „Land unter“! Hochwasser 1937
Foto: Johann Josef Leonhard, Hitdorf
Hafenarbeiter bei der Holzverladung um 1927
Foto: Johann Josef Leonhard, Hitdorf
Die Zeit des Hafens schien abgelaufen. Kurzzeitig, in den Jahren 1852-57, wurde der Hafen auch als Auswanderungshafen nach Amerika genutzt. Hunderte Menschen aus dem Bergischen Land, insbesondere Solinger und Leichlinger schifften sich in Hitdorf ein. Einen neuen Aufschwung erfuhr der Hafen durch die elektrische Kleinbahn, die 1909 von Langenfeld über Monheim nach Hitdorf gebaut wurde.
Blick auf die Kaimauer 1964
Foto: Johann Josef Leonhard, Hitdorf
Ein Jahr später, 1910, wurde erstmals eine Kaianlage, die Werft, mit einem elektrischen Kran errichtet. Der Hafen war in dieser Zeit für die aufstrebende Wirtschaft in der Region unverzichtbar. Während des Zweiten Weltkrieges wurden Pioniereinheiten der Wehrmacht hierhin verlegt. Am Ende des Krieges lagen zehn versenkte Schiffe im Hitdorfer Hafen.
Hochwasser 1983
Foto: Björn Hölscher, Hitdorf
Arbeitsalltag im Hafen um 1950
Foto: Alte Hitdorfer Ansichtskarte
Spätestens in der 70er Jahren konnte der Hafen gegen die anderen Transportmittel wie LKW und Bahn und gegen die anderen Rheinhäfen nicht mehr konkurrieren. Seine Ära als Industriehafen und Umschlagplatz ging endgültig zu Ende. Seit 1982 ist der Hitdorfer Hafen ein Sporthafen mit zwei Yacht-Clubs.
Eines der schönsten Segelboote die je im "Hitdorfer Hafen" gelegen haben, wurde 1929 auf der Buchholz-Werft in Berlin-Grünau gebaut. Dieses Boot wurde 1995/96 von Herrn Dr. Christoph Raddatz sehr aufwendig und vor allem sehr erfolgreich restauriert!.
Weiter Info's zur "Bahamut L 174" finden Sie >> Hier <<
Die Bahamut L 174 im Hitdorfer Hafen
Foto: Dr. Christoph Raddatz
Felix Kappes der ehemaliger Eigner der "Bahamut L 174" und Eigentümer der 1937 erbauten "Kappes Villa" Rheinstrasse 120, war langjähriges Mitglied der Geschäftsführung der Firma Fitzen und auch im Verwaltungsrat der Sparkasse Monheim.
Foto: Heinrich Peter Schmitz, Langenfeld
Im Januar 1979 ereignete sich ein schweres Unglück im Hitdorfer Hafen. Das stolze Boot "Elisabeth“, der liebevoll restaurierte und gepflegte alte Aal-Schokker des Fährmannes Johann „Schäng“ Meyer wurde durch Eisschollen versenkt.
Der Aal-Schokker "Elisabeth" 1974 im Hitdorfer Hafen
Foto: Heinrich Peter Schmitz, Langenfeld
Zeitungsartikel vom 18. Januar 1979
Artikel: Leverkusener Anzeiger
Der Aal-Schokker "Elisabeth" im Hitdorfer Hafen in den 1960er Jahren
Foto: Ausschnitt einer alten Hitdorfer Ansichtskarte
Zeitungsartikel vom 18. Januar 1979
Artikel: Leverkusener Anzeiger
Last Update 30. Mai 2025